Absoluter Wahnsinn in der Beckerhalle

Ein absoluter Big-Point-Sieg nach Verlängerungs-Krimi im Kampf gegen den Abstieg konnte die Karlsbader Mannschaft am vergangenen Sonntag gegen den direkten Konkurrenten der Goldstadt Pforzheim verbuchen.
Der Reihe nach: Nach dem so erfolgreichen Rückrundenauftakt mit 3 Siegen aus 3 Spielen unter Interimstrainer Heinrich Simon ging man selbstbewusst in das Spiel gegen Pforzheim. Hatte man das Hinspiel noch unglücklich verloren, war man von Beginn an auf Wiedergutmachung aus. Entsprechend der Wichtigkeit des Spiels sah man auf Seiten der Pforzheimer aber neue Gesichter im Kader. U.a. ein junger großgewachsener Regionalligaspieler, der das erste Spiel für die Gäste absolvierte. Pforzheim ging auch direkt in Führung, die jedoch schnell egalisiert werden konnte. Aus einer aggressiven Defense heraus konnten viele Ballverluste erzwungen werden, die meistens zu eigenen Punkten führten. Mit einer 19:12-Führung ging es in die erste Viertelpause.
Auch der zweite Abschnitt lief nach Plan. Durch jeweils 6. Pkt von Center Weißer und Aufbau Becker konnte man den Vorsprung bis zum Viertelende auf 12 Pkt. ausbauen (36:24). Letzgenannter spielte an diesem Tag völlig entfesselt auf und konnte kaum vom Gegner gestoppt werden. Mit unglaublichen 28 Pkt. (3-Dreier) war Becker der Topscorer der Karlsbader und setzte ein neues Season-high.
Nach einer intensiven Halbzeitansprache war man sich bewusst, dass man sich nicht auf der Führung ausruhen konnte. Es entwickelte sich nach und nach ein Schlagabtausch, der durch viele Fouls auf beiden Seiten gezeichnet war (insgesamt 61 Fouls im ganzen Spiel!!). Getragen vom extrem starken 2. Aufbau J. Schickle (12 Pkt. 8/10 FW) und dem bereits genannten C. Becker konnte auch das 3. Viertel knapp mit einem Punkt gewonnen werden, sodass man mit einem komfortablen 13-Pkt.-Vorsprung in den Schlussabschnitt wechselte.
Hier setzte Pforzheim nun alles auf eine Karte und versuchte mit guter Pressverteidigung die Karlsbader früh unter Druck zu setzen. Nach und nach schmolz der Vorsprung immer weiter und es entwickelte sich ein echter Krimi. Aufgrund der hohen Foulbelastung fielen nun zwei Spieler mit 5 Fouls aus, weitere drei waren mit vier Fouls vorbelastet, wodurch der Spielfluss ein wenig litt. Hier zahle sich die volle Bank der BG aus. Aufgrund der Kaderbreite war immer adäquater Ersatz parat. Bis drei Minuten vor Ende konnte Karlsbad noch einen komfortablen Vorsprung von 8 Pkt. verwalten, doch nun übernahm der Neuzugang und sogleich Topscorer (28 Pkt.) der Pforzheimer Verantwortung und war der bestimmende Faktor (11 Pkt. allein im letzten Viertel). Er war es auch, der kurz vor Schluss mit einem stark verteidigten 3-Pkt.-Wurf den Ausgleich herstellte, der bis Ende bestand hatte. Somit ging es in die Verlängerung.
Pforzheim ging direkt mit 5 Pkt. in Führung und auf Seiten der Karlsbader merkte man langsam den Kräfteverschleiß an. Jedoch hielt man weiter dagegen und konterte durch eine ganze Reihe von Freiwürfen, die letztendlich zu einer 81:78 Führung 30 Sekunden vor Ende führten. Die Gäste waren weiterhin gezwungen zu foulen, um die Uhr zu stoppen. Auf Seiten der Karlsbader zeigte man jedoch Nerven an der Freiwurflinie und konnte den Sack durch vier vergebene Würfe von der Foullinie einfach nicht vollends zumachen. Pforzheim konnte so nochmal auf einen Punkt herankommen und hatte 10 sec. vor Schluss den Ball für den letzten Wurf. Diesen konnte man aber stark verteidigen und feierte so letztendlich einen extrem wichtigen und auch verdienten 81:80 Sieg.
Großer Dank geht natürlich auch an Interimscoach Heinrich Simon, mit dem man nun weiterhin ungeschlagen ist. Spontan lud er die Mannschaft noch zur Siegesfeier in die Wagenburg ein.
Weiter geht es mit dem nächsten Heimspiel am Sonntag um 14 Uhr gegen das Topteam aus Baden-Baden.

Es spielten: Becker 28, Schickle 12, Bischoff 10, Weißer 9, Kraft 8, Schrep 6, Wachsmann 4 Simon 2, Lauinger 2, Merk, Klein.